Publikationen des Vereins
In Vorbereitung:
Jubiläumsband zum Städtischen Museum Kitzingen:
125 Jahre Städtisches Museum Kitzingen – Wissenspeicher für 1275 Jahre Stadtgeschichte
Die reich bebilderte Publikation präsentiert auf über 500 Seiten die Entwicklung des ältesten fränkischen Stadtmuseums und zahlreiche Themen der Kitzinger Stadtgeschichte, die im vergangenen Jahrzehnt vom Museum Kitzingen in Ausstellungen, Events und Forschungen thematisiert wurden.
Der Falter 20018/11, 10-11
Die Neukonzeption des Kitzinger Stadtmuseums – Das Foyer des Museums
Die etwa zehn Jahre alte Inneneinrichtung der Ausstellungsräume hatte sich rasch als unpraktisch und störanfällig erwiesen. Deshalb sollen nun – auch für die Leserinnen und Leser des Stadtmagazins – Ideen für eine Neukonzeption der Ausstellungsräume vorgestellt werden. Hierbei sollen die Museumseinrichtung stärker auf die Bedürfnisse der Besucher zugeschnitten und verstärkt digitale Medien in die Dauerausstellung einbezogen werden. Das Foyers soll damit nicht nur als Eingangsbereich, sondern auch zentraler Raum für Sonderausstellungen, Vorträge und Empfänge dienen.
Die Schlossapotheke von Rüdenhausen
Bisher wurde das Museumsfoyer dominiert von einem monumentalen Museumsshop, einem raumgreifenden, undurchsichtigen Glas- und Wandkasten. Darin war das Aufsichtspersonal von drei Seiten eingekastet und konnte seiner Aufsichtspflicht kaum nachkommen. Auch behinderte dieser Block die zahlreichen Veranstaltungen, sehr zum Ärgernis der Besucher.
Künftig soll das Foyer großzügiger Empfangs- und Veranstaltungsraum sein und möbliert werden mit der hölzernen Einrichtung der historischen Rüdenhäuser Schlossapotheke. Dieses stilvolle Schmuck- und Museumsstück ist ein besonderes Glanzlicht des Städtischen Museums. Es ist bisher aber aus Platzgründen in das erste Obergeschoss verbannt und der Öffentlichkeit nur selten zugänglich. Die mit vielgestaltigen Medizinfläschchen und Apothekerutensilien bestückten Wandschränke der Apotheke können den stimmungsvollen Rahmen für eine Begegnungsstätte mit Museumscafé bilden. Die aufwendig restaurierte Theke der ehemaligen Offizin (Verkaufsraum) soll dabei als künftige Museumstheke für den Museumsshop dienen.
Im Vorraum der Apotheke könnten unter der Woche museumspädagogische Angebote mit Schulkindern stattfinden. Mit der Einrichtung stilvoller Tischchen und Stühle eröffnet sich die Möglichkeit, am Wochenende ein Kulturcafé zu betreiben, in dem Lesungen und Workshops für Erwachsene und Kinder stattfinden.
Das virtuelle Modell der historischen Altstadt
Dem Museumseingang gegenüber werden durch die Entfernung des o.g. Kastens zwei Rundsäulen frei, die ein ganz neues, virtuelles Modell der alten Stadt Kitzingen an der Rückwand des Raumes einrahmen.
Das Städtische Museum Kitzingen ist eines der wenigen Stadtmuseen in Bayern, das seinen Besuchern bisher kein eigenes Stadtmodell präsentieren kann. Der in diesem Jahr neu gegründete Förderverein Städtisches Museum Kitzingen e.V. hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, ein digitales Stadtmodell in modernster Technik zu stiften.
Es wird die Stadtbebauung des historisch bedeutsamen 17. Jahrhunderts präsentieren, die auf dem prachtvollen Stadtplan von 1628 Haus für Haus dokumentiert ist. Der Besucher wird die historischen Gebäude per Mausklick ansteuern können, um Interessantes zur Geschichte des Gebäudes bis hin zu seiner aktuellen Nutzung zu erfahren. Bei der Entwicklung des virtuellen Stadtmodells werden zunächst die öffentlichen und historischen Gebäude thematisiert. In den nächsten Jahren soll dann mit Hilfe von Informationen der Kitzinger Bürgerinnen und Bürger die historische Altstadt vervollständigt werden.
Hadeloga, Paul Eber, Friedrich Bernbeck und Johann Rudolph Glauber führen als virtuelle Personen durch die Stadtgeschichte
Die beiden freistehenden Säulen bieten Gelegenheit, auf dezente Art und Weise vier Bildschirme (Digital frames) anzubringen. Auf diesen wird der Besucher von den vier bedeutendsten historischen Persönlichkeiten der Stadtgeschichte begrüßt. Schauspieler in historischen Gewändern, die in die Rollen von Hadeloga, Paul Eber, Friedrich Bernbeck und Johann Rudolph Glauber schlüpfen, laden den Betrachter zu einem virtuellen Rundgang durch die Kitzinger Geschichte ein. Die Hadeloga erzählt Spannendes zur Gründungssage des Klosters und der Stadt. Paul Eber und Friederich Bernbeck berichten, wie der erste Stadtrat gegründete wurde und die Reformation in Kitzingen Einzug hielt, aber auch von Bauernaufständen und der Klosterplünderung. Johann Rudolph Glauber, der Alchemist und Begründer der modernen Chemie, erzählt von seinen Entdeckungen.
Spielerisch lernt der kleine und große Besucher auch prominente Exponate des Museums kennen, wie die Paul Eber Bibel oder das Epitaph der Magdalena Leonrod. Wenn die Besucher sich anschließend in die Ausstellung begeben, werden sie diese Highlights im Original wiederfinden.
Nach dem Rundgang können sich die Wochenendbesucher im Café des Museumsfoyers stärken, das im Sommer bis auf den Museumsvorplatz reicht. Dort finden sie u.a. Publikationen des Museums und Stadtarchivs für weitere Informationen und Anregungen. Diese Museumscafé wertet auch die Landwehrstraße zwischen Landwehrplatz und Mainbrücke auf. Insgesamt wird das Museum – auch für die Anwohner der gerade entstehenden Wohnneubauten – ein belebendes Bindeglied zu den Mainuferpromenaden beiderseits der Mainbrücke.
Stephanie Falkenstein M.A., Leiterin des Städtischen Museums Kitzingen, und Prof. Dr. Frank Falkenstein, 1. Vorstand des Fördervereins Städtisches Museum Kitzingen e. V.