Begleitprojekte zu Ausstellungen und Themen des Städtischen Museums Kitzingen
(Auswahl)
2017-2018 „Der Kitzinger Schmerzensmann“ – Entdeckung und Echtheitsnachweis eines bisher unbekannten Gemäldes aus der Werkstatt Lukas Cranach d. J. in den Beständen des Städtischen Museums Kitzingen. Das Gemälde war der Museumsleitung 2002 in den Beständen des Kitzinger Stadtmuseums aufgefallen. Nachdem es erstmals im Rahmen der Reformationsausstellung im November 2017 der Kitzinger Öffentlichkeit als möglicher Cranach präsentiert worden war, wurde es am Mittwoch, den 27.12. 2017 in Kooperation mit Prof. Dr. Frank Falkenstein (1. Vorstand des Fördervereins Städtisches Museum Kitzingen e.V.) in das Dendrolabor Thierhaupten, Landesstelle für Denkmalpflege transportiert. Es wurde vom Leiter des Labors, dem Dendrochronologen Franz Herzig und Hanna Emberger, einer Spezialistin aus Karlsruhe, beprobt. Ziel der Untersuchung war es festzustellen, ob das Holz des Bildträgers tatsächlich aus der Schaffensperiode der Künstlerfamilie Cranach stammt. Es stellte sich heraus, dass die Herstellung der Tafel in das letzte Drittel des 16. Jahrhunderts zu datieren ist.Um dieses Datum zu verifizieren, wurden Gegenproben genommen und in das 14C-Labor des Klaus-Tschira-Archäometrie-Zentrums in Mannheim geschickt. Dort wurden von Herrn Dr. Ronny Friedrich die in Thierhaupten ermittelten Dendrodaten durch die Radiocarbeonmethode bestätigt. Die Datierung des Lindenholz-Malgrundes fällt in die Hauptschaffensphase von Lucas Cranach d. Jüngeren. Dieser wurde 1515 in Wittenberg geboren, 1537 übernahm er die geschäftlichen Aktivitäten in der Werkstatt des Vaters. Mit den Analysen im Jahr 2018 kann Lucas Cranach dem Jüngeren ein weiteres Gemälde zugeordnet werden – Der Kitzinger Schmerzensmann.
2018 Setzung einer Stele mit Bronzetafel im Kitzinger Ortsteil Sickershausen im Nachgang der Ausstellung „200 Jahre BIG DATA“, in Erinnerung an den Forscherkreis um Nees von Esenbeck. Am 18.5.2017 wurde am Ortseingang von Sickershausen eine Granitstele mit Bronzetafel gesetzt, die über die Geschichte des Forscherkreises von Sickershausen und deren wichtige Entdeckung vor 200 Jahren erinnert. Die Setzung der Stele wurde unter dem Eindruck der Kitzinger Ausstellung „200 Jahre BIG DATA…“ von der Kitzinger Ortsvorsteherin Anni Schlötter initiiert, in Kooperation mit Pfarrer Simon Gahr, H. Albrecht Hack, Stiftungsvorstands-Vorsitzender, Rouven Lewandowski, Stiftungsvorstand der Genossenschaftsstiftung Raiffeisen am Schwanberg und Reinhard Feisel Dipl. Forstwirt. (18.05.2018)
2016 Ein Bocksbeutel für Falaise – Bocksbeutel aus dem Zerstörungsschutt des Bomben-angriffs auf Kitzingen aus dem Jahr 1945 Leihgabe: Städtisches Museum Kitzingen an das Memorial von Falaise; Das Objekt bezeugt einen Luftangriff am 23. Februar 1945, der Teile der Stadt Kitzingen schwer zerstörte und dem zahlreiche Menschen zum Opfer gefallen waren. Der Bocksbeutel befand sich mit zwei weiteren in den Altbeständen des Kitzinger Stadtmuseums. Das Memorial von Falaise wurde am 8. Mai 2016 eröffnet. Der von Frankreich als Dauerleihgabe gewünschte Alltagsgegenstand aus Franken sollte keinen Verkehrswert haben, aber vom Leiden der Zivilbevölkerung im 2. Weltkrieg zeugen. Da Unterfranken für seinen Wein in aller Welt bekannt ist und der Bocksbeutel das Symbol hierfür darstellt, wurde von Seiten des Kitzinger Stadtmuseums dieses Objekt angeboten, und durch den Bezirkstagspräsidenten Dr. Erwin Dotzel in Falaise übergeben. (8. Mai 2016)
2011 Einrichtung des Siebold- und Philosophengartens des Städtischen Museums Kitzingen im Gartenschaugelände der Stadt Kitzingen durch den japanischen Generalkonsul Akira Mitzutani. Der Würzburger Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold zählt zu den berühmten Japanreisenden des 19. Jahrhunderts. Er bereicherte nicht nur die botanische Forschung um sein Werk „Flora Japonica“, sondern prägte für lange Zeit das Japanbild in Deutschland. 2004 wurde die Museumsleitung von Herrn Wolfgang Klein-Langner, 1. Vorstand der Sieboldgesellschaft, auf einen Brief Philipp Franz von Siebolds aufmerksam gemacht, in dem dieser seinen Kitzinger Onkel Joachim Albert Lotz um Geldmittel für eine Japanreise bat. Hierdurch konnte erstmals eine historische Verbindung zwischen dem Japanreisenden Siebold und der Stadt Kitzingen aufgezeigt werden. Im Rahmen der Kleinen Gartenschau 2011 konzipierte das Städtische Museum daraufhin einen „Siedboldgarten“, der bis heute besteht und dem Stadtmuseum als Veranstaltungsort dient. Anlage eines 900 qm großen Museumsgartens in Kooperation mit Dr. Moritz Kinzel, Franz Böhm, Umweltreferat der Stadt Kitzingen, Johannes Lindner, Stadtgärtnerei Kitzingen, Wolfgang Klein-Langner, Sieboldmuseum Würzburg, der Gärtnerei Wilhelm und Otto Strassberger, Kurt Vlasak, dem Künstler Gerhard Nerowski, sowie unter Mitwirkung von Reinhard Feisel, Mark Brooks, Dr. Volker von Hoyningen-Huene, Thomas Schneider, Agnes Schneider, Lisa-Marie Schneider, Anna Mebs, Harald Müller-Wünsche u.v.a.. Das Projekt wurde gefördert von der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken u.v.a. (24. Juli 2011, der Garten besteht bis heute)
2011 Das Fukushima-Mahnmal. Eine Installation des Städtischen Museums Kitzingen zur Erinnerung an die Nuklearkatastrophe von Fukushima, die sich am 11. März 2011 im Zusammenhang mit dem Tohoku-Erdbeben ereignete. Installation im „Sieboldgarten“ in Kooperation des Städtischen Museums Kitzingen mit dem Umweltreferat, der Stadtgärtnerei und dem Japanischen Freundeskreis Kitzingen.
2011 Der weiße Kranich, eine Holzskulptur geschaffen für den Kitzinger Sieboldgarten von Gerd Nerowski. Am 11. März 2011 – während der Vorbereitungen zur Kitzinger kleinen Landesgartenschau und Anlage des Kitzinger Sieboldgartens – ereignete sich das Tohoku-Erdbeben. Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 Kilometer nordöstlich von Tokio und 130 km östlich von Sendai. Bis zum 27. Juni 2011 meldete die Polizei 15.505 Tote, 5.386 Personen wurden verletzt. Weiterhin gelten 7.305 Personen als vermisst. Der weiße Kranich, ursprünglich ein japanisches Glücks- und Friedensymbol hat sich zum Zeichen der Anteilnahme und Trauer um die Opfer des Erdbebens sowie der Reaktorkatastrophe entwickelt.
2011 Ankauf zweier Gemälde mit der Darstellung Kitzingens von Johann Leonhardt Städtler (1758–1827). Dieses Ölgemälde, es zeigt eine Ansicht der Stadt Kitzingen um 1800; es war seit 1998 im privaten Kunstmarkt verschwunden. Erst im März 2011 tauchte es erneut auf. Den Hinweis auf die entsprechende Auktion des Frankfurter Kunsthauses Döbritz erhielt die Autorin von einem aufmerksamen Kollegen, dem ehemaligen Leiter des Stadtmuseums von Neustadt-Aisch, Heinz Kühlwein.Die Künstlerzuweisung des unsignierten Gemäldes an Johann Leonhardt Städtler, einem aus Neustadt/Aisch stammenden Maler des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts erfolgte durch Prof. Dr. Erich Schneider, der eine erste Beschreibung dieser Vedute in jenem, in der Schriftenreihe des Städtischen Museums Kitzingen, Band 2, erschienenen Band „Kitzing am Main darüber da eine starcke steiner-ne Bruck gehet“, veröffentlichte. Das Gemälde wurde im März 2011 mit Unterstützung des ehemaligen Vereins der Freunde und Förderer des Städtischen Museums Kitzingen für das Stadtmuseum Kitzingen erworben.
Kurz darauf wurde dem Museum Kitzingen ein signiertes Pendant aus einer privaten Kunstsammlung angeboten. Der Besitzer hatte sich bereit erklärt, dieses Gemälde, welches bereits 1989 von Walter Michael Brod in den Altfränkischen Bildern erstmals veröffentlicht worden war, dem Städtischen Museum Kitzingen bis Ende März 2011 zu Ausstellungszwecken zur Verfügung zu stellen, zudem bot er dem Städtischen Museum Kitzingen an, es zu erwerben. Es stammt ebenfalls von Johann Leonhardt Städtler, einem aus Neustadt Aisch stammenden Maler des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, es ist signiert und zeigt ebenfalls eine Ansicht der Stadt Kitzingen um 1800, allerdings aus einem anderen Blickwinkel als das erste Gemälde, nämlich aus Südosten.
2011 Audioguide-Projekt zur Johann Rudolph Glauberausstellung des Städtischen Museums Kitzingen. Wussten Sie, dass Johann Rudolph Glauber die eigene Fleckfiebererkrankung mit dem Heilwasser der Quelle Bad Sauerbrunn behandelte und dadurch das Glaubersalz (Sal mirabile Glauberi) entdeckte? Oder wussten Sie, dass der aus dem fränkischen Karlstadt stammende Glauber mindestens zehnmal seinen Lebens- und Arbeitsort wechselte, die meiste Zeit seines Lebens aber in Amsterdam verbrachte? Wussten Sie, dass Glauber für seine Versuche, die goldmachende Tinktur aus goldfreien Ausgangsstoffen zu erzeugen, besonders rote Mineralien wie Granat oder Jaspis verwendete? Zusammen mit den Konzipienten Prof. Dr. Gebelein, Universität Gießen, und Dr. Rainer Werthmann, Kassel, und Dr. Christiane Gerstner, Chemielehrerin am Armin Knab Gymnasium Kitzingen, erarbeiteten die Teilnehmer des P-Seminars des Armin Knab Gymnasiums Aspekte aus Johann Rudolph Glaubers Leben für einen Audio-Guide, der den Museumsbesucher durch die 2008 entstandene Johann Rudolph Glauberausstellung des Kitzinger Stadtmuseums führen sollte.
2010 Der Bullenheimer Berg – Eine bedeutende Höhensiedlung im Fokus, Neue Forschungen, Neue Methoden. Das Städtische Museum Kitzingen war seit April 2010 mit dem Archäologischen Netzwerk fachlich eingebunden in das Forschungsprojekt „Bullenheimer Berg“, das sich die Dokumentation dieser überregional bedeutenden prähistorischen Höhensiedlung und ihres Umfeldes zur Aufgabe gemacht hatte. In diesem Zusammen hat das Archäologische Netzwerk archäologischer Feldbegehungen im Radius von 5 km im Umkreis des Bullenheimer Berges durchgeführt, in Kooperation mit dem Lehrstuhl f. VFG-Archäologie der Universität Würzburg. Gefördert wurde das Gemeinschaftsprojekt Bullenheimer Berg, etwa bei der Realisierung des Airborne Laserscannings, mit Mitteln der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken, des Bezirks Mittelfranken, der Gemeinden Weinparadies, der Sparkassenstiftung, den Landkreisen Mittel- und Unterfranken. Die Ergebnisse der Feldforschungen wurden in einer eigenen Ausstellung 2011, so wie in den Folgejahren im Städtischen Museum Kitzingen thematisiert. (25. September 2010 – 20. November 2011)
2010 Rettungsgrabungen an der Autobahnanschlussstelle Biebelried im Jahr 2010 durch das Archäologische Netzwerk Kitzinger Land. Mitte Juli 2010 konnte in Zusammenarbeit mit dem BLFD durch das Netzwerk erneut ein frühhallstattzeitlicher Befund vor dem Bagger gerettet werden. Dabei kamen neben zwei Spinnwirteln auch unterschiedlich gut erhaltene Gefäße zutage, eines davon noch nahezu vollständig! Dank der folgenden Unterstützung des BLFD, Außenstelle Bamberg, konnten die freigelegten Gefäße anschließend durch zwei Restauratoren im Block geborgen werden. Eine Kooperation des Archäologischen Netzwerks Kitzinger Land (Werner Gimperlein, Peter Schöderlein, Markus Gebert, Stephan Preller, Lisa-Marie Schneider u. a.)
2009 Untersuchungen am Wasserschloss in Großlangheim. Im Jahr 2009 nutzte das Archäologische Netzwerk die einmalige Chance, als der See am Wasserschloss in Großlangheim aufgrund von, durch das Konjunkturpaket 2 geförderten Bauarbeiten für einige Wochen trocken gelegt wurde, den bei Trockenlegung und Baumaßnahmen entstandenen Aushub zu untersuchen. Unter den Funden waren ein dünnwandiger, mit Wellen und Beerenmustern verzierter Becher aus dem 12. Jahrhundert sowie zwei „Nürnberger Rechenpfennige“ aus dem 16. und ein Messergriff mit ausgeschmückten Metallknauf aus dem 17. Jahrhundert. Weiterhin kamen auch Scherben der ehemaligen Bleiglasfenster zum Vorschein. Diese wurden von Dr. Rainer Werthmann, einem Mitglied des Kitzinger Glauberteams vergleichenden Glasanalysen auf Basis der Röntgenfluoreszenz-Elementanalytik unterzogen. Die gewonnenen Daten wurden zum Zweck der künftigen Bestimmung regionaler mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Gläser in einer Datenbank des Netzwerks in Kooperation mit dem Glauberteam gesammelt. Die Funde verblieben nach Vorlage bei der Außenstelle des BLFD in Schloss Seehof, sowohl im Städtischen Museum Kitzingen, sowie in der Gemeinde Großlangheim. (2009)
2009 Untersuchungen des Kellersystems unter dem neu entdeckten Wohnhaus Johann Rudolph Glaubers in Kitzingen durch die Mitglieder des Archäologischen Netzwerks Kitzinger Land. Im Rahmen des Gesamtprojekts „Johann-Rudolph Glauber“, das seit 2006 vom Städtischen Museum Kitzingen in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und in Kooperation mit Fachleuten aus der chemischen Industrie betrieben wurde, war man generell an Glaubers Lebens- und Schaffensspuren interessiert. So sollte im Rahmen von Kellersondierungen festgehalten werden, welche Hinweise es auf die Existenz des Alchemisten Glauber in Kitzingen noch gibt. Die Untersuchung des wohl einzigen erhaltenen Gebäudes, das Johann Rudolph Glauber während seiner Schaffensphasen genutzt hat, war aus Dokumentationsgründen eine Notwendigkeit. Die Sondierungen, die mit Genehmigung des BLFD Außenstelle Bamberg, erfolgten, sollten vornehmlich der Entnahme und Analyse von Bodenproben sowie der Erkundung des Wege und Verbindungssystems, sowohl innerhalb des Hauses als evtl. auch zwischen dem Gebäude in der Fischergasse 35 und dem Kitzinger Schlösschen am Vogelsberg dienen. Beide Immobilien waren zwischen 1652 und 1654 in Besitz Johann Rudolph Glaubers gewesen. Es ist davon auszugehen, dass das Gebäude in der FG 35 Glaubers Wohnhaus, das Kitzinger Schlösschen aber sein Labor gewesen war! Die Ergebnisse dieser Sondierungen wurden mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken in einem Sammelband (Johann Rudolph Glauber…) in der Schriftenreihe des Städtischen Museums Kitzingen herausgegeben. Eine Kooperation mit Prof. Dr. Helmut Gebelein, Gießen, Dr. Rainer Werthmann, Kassel, Dipl. Ing. Frank Bier M.A., Dettelbach, Anette Potempa, TU Schweinfurt/Würzburg. Gefördert von der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.
2008 Erste bauarchäologische Sondierungen in der Fischergasse Kitzingen, dem 2008 wiederentdeckten Wohnhaus Johann Rudolph Glaubers in Kitzingen.Eine Kooperation des Archäologischen Netzwerks Kitzinger Land (Werner Gimperlein, Peter Schöderlein, Markus Gebert, Stephan Preller, Lisa-Marie Schneider u. a.) mit Prof. Dr. Helmut Gebelein, Gießen, Dr. Rainer Werthmann, Kassel, Anette Pottempa, TU Würzburg /Schweinfurt. Gefördert von der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.
Objekte des Jahres 2007: Zwei jungsteinzeitliche Jadebeile vom Schwanberg. Beide Beile und eine Nephrit-Gesteinsprobe aus Kleinlangheim wurden von Kitzingen aus am 17.10.07 in das Landesmuseum von Mainz gebracht. Dort wurden die Objekte unseres Museums von Herrn Dr. Lutz Klassen vom Moesgard Museum, Hojbjerg (Dänemark) übernommen und am 27.-29.09.07 im Rahmen des Projektes „Jade“ des Agence Nationale des Recherche (ANR) in Paris in der Feldstation des Centre National de la Recherche Scientifi que (CNRS) Besancon in F-39130 Le Frasnois im Rahmen einer zerstörungsfreien Reflexionsspektroskopie untersucht. Es konnte festgellt werden, dass beide Beile in der Jungsteinzeit wohl aus Italien importiert worden waren.
2004-2007 Neukonzeption der permanenten Ausstellung des Städtischen Museums Kitzingen. Das Städtische Museum Kitzingen gilt als eines der ältesten Kommunalmuseen Frankens. Es wurde 1895 durch den Kitzinger Stadtrat gegründet und befand sich zunächst in zwei Räumen des Kitzinger Rathauses. Im Jahr 1964 zog der Museumsbestand in das aus dem 19. Jahrhundert stammende, ehemalige Ökonomie-, später Museums- und Archivgebäude in der Landwehrstrasse 23 ein. Zu dieser Zeit befanden sich die Ausstellungsräume im ersten Obergeschoss, der Bestand aber verteilte sich über das gesamte Gebäude bis in die Räume des Stadtarchivs, das sich im Untergeschoss befand. So, wie es keine Trennung zwischen Ausstellung und Depot gab, war auch die Trennung des Museums vom Stadtarchiv nicht vollzogen. Das änderte sich mit dem Beginn von Umbau und Neukonzeption im Jahr 2004, als die damalige kommissarische Leiterin des Stadtarchivs und des Museums, Doris Badel M.A., die Museumsleitung auf Stephanie Nomayo übertrug. Von da an wurden von Seiten der Stadtverwaltung zwei eigene Sachgebiete für beide Institutionen eingerichtet. Im April 2007 wurde das Städtische Museum Kitzingen nach umfangreichen baulichen Sanierungsarbeiten sowie einer vollständigen Neukonzeption der Ausstellungsräume wieder eröffnet. Neukonzeption in Kooperation mit dem Stadtarchiv Kitzingen sowie Prof. Dr. Klaus Arnold u.v.a. (2004 – 2007)
2007 Einrichtung eines Archäologischen Übersichtsraumes im Städtischen Museum Kitzingen zur Siedlungsgeschichte des Landkreises, in Kooperation mit Dr. Markus Ullrich, BlfD, Dr. Michael Hoppe, BLfD. Gefördert von der EU-Stiftung Leader +. (Februar 2007)
2007 Der sogenannte Moll-Bunker – Die Translozierung eines Baudenkmales. Am 28.01.2005 wurde von mir um Aufhebung des Denkmalschutzes und um Genehmigung zur Translozierung des unter Denkmalschutz stehenden, sogenannten „Ein-MannBunkers“ im Kitzinger Stadtgebiet „Hammerstiel“ bei der Denkmalschutzbehörde nachgefragt. Dieser Splitterschutzbunker sollte durch eine endgültige Aufstellung in der neuen Dauerausstellung des Städtischen Museums Kitzingen langfristig in einen wissenschaftlichen Kontext eingebunden werden. Die Umlagerung und vorläufige Zwischenlagerung bis zur Aufstellung im neuen Museum, im Jahr 2007, wurde durch geschultes Personal des Städtischen Bauhofs Kitzingen vorgenommen.
2006 Eröffnung der „Zeitbrücke“ im Kitzinger Stadtmuseum. Der Zeitstrahl auf dem Fußboden führt den Besucher in die archäologische Ausstellung. Die Installation wurde vom Rotary-Club Kitzingen gesponsort.
2005-2007 Entwicklung und Realisierung eines Siedlungsarchäologischen Geländemodells Kitzinger Land, gefördert mit EU-Mitteln über Leader+. In Kooperation mit Dr. Markus Ullrich, BlfD, Dr. Michael Hoppe, BLfD. Technisches Realisierungskonzept: Josef Seltsam. Entwurf, Digitale Umsetzung: Matthias Volkamer. Technik, Verkabelung: Jochen Schlag u. v. a. Gefördert von der EU-Stiftung Leader+. (Februar 2005 – April 2007)
2004 Einwerbung der Rüdenhäuser Schlossapotheke für das Städtische Museum Kitzingen. Am 27. Juli 2004 verkaufte der Apotheker Hermann Papsthardt die Rüdenhäuser Schlossapotheke an das Städtische Museum Kitzingen. Hierbei dürfte es sich um eine der letzten noch vollständig erhaltenen und ausgestatteten Landapotheken Frankens gehandelt haben. 1696 gegründet, bestand sie aus dem Verkaufsraum, der sogenannten Offizin, einem gut ausgestatteten Materialraum, einem Labor und einem voll bestückten Apothekenkeller. Die erhaltene Apothekeneinrichtung stammte aus der Zeit um 1720. Erwerb und Restaurierung in Kooperation mit Prof. Dr. Klaus Arnold, damaliger Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer des Städtischen Museums Kitzingen und dem Münchner Restaurator Johannes M. Baur.