Förderverein Städtisches Museum Kitzingen e.V.

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Die letzten Tage des Kitzinger Stadtmuseums

Immer wieder werden zur Rechtfertigung der Schließung des Stadtmuseums Kitzingen „zu geringe Besucherzahlen“ ins Feld geführt. – Und tatsächlich, die Besucherzahlen brachen ab 2017 drastisch ein!

Ursache hierfür waren in diesem Jahr der erstmalige Wegfall der Museumsnacht, des internationalen Museumstages und die Veranstaltungen im Sieboldgarten. Diese Großveranstaltungen hatten in den Jahren zuvor für Besucherzahlen bis über 10.000 (2011), im Durchschnitt aber für 5000 Besucher pro Jahr gesorgt.

2017 aber war die Personalsituation des Museums mit lediglich zwei Hauptamtlichen so weit zurückgefahren, dass diese Veranstaltungen nicht mehr durchgeführt werden konnten. Dennoch hat dieses Team zusammen mit einem festen Pool von ca. 40 Ehrenamtlichen auch in 2017 noch vier Ausstellungen mit museumspädagogischem Begleitprogramm auf die Beine gestellt.

Ab Januar 2018 war das Museum dann nur noch mit der Museumsleitung besetzt, auch die letzte Aufsichtsstelle blieb dauerhaft unbesetzt.

Zudem wurde im Januar 2018 das ca. 400 qm große Außendepot des Musuems im ehemaligen Grundbuchamt aufgelöst. Die Bestände (Möbel, Gemälde, Skulpturen) mussten umgehend in das Museumshauptgebäude übernommen werden. Dadurch wurden die Seminar- und Ausstellungsflächen im ersten OG zum Depot umfunkioniert und waren nicht mehr bespielbar. Zur Personalnot kam somit noch eine drückende Raumnot!

Dennoch zeigten Museumsleitung und Ehrenamtliche im Jahr 2018 noch vier Ausstellungen im Foyer des Museums. Die Eintrittsgebühren wurden den Besuchern angesichts der Situation erlassen, damit aber fiel die Haupteinnahmequelle des Hauses weg.

In diesen Zeitraum fiel zusätzlich die Joseph-Peter-Walther-Ausstellung des Stadtratsmitglieds Klaus Christof. Die Museumsleitung war durch Stadtratbeschluss verpflichtet, diesem privaten Ausstellungsvorhaben der Firma multiculture artsnetwork zuzuarbeiten. Das Museum konnte diese Aufgabe nur noch dadurch bewältigen, dass einige ehrenamtliche Senioren Frau Falkenstein täglich und zuverlässig bei der Bereitstellung der 82 Veduten (Ölgemälde) zu Hilfe kamen. Als Frau Falkenstein – die auch in den Jahren zuvor den Ausstellungen des Stadtrates Klaus Christof zugearbeitet hatte – den Wunsch äußerte, aufgrund der umfangreichen Hintergrundarbeit als Mitautorin des Joseph-Peter-Walther-Kataloges eingesetzt zu werden, kam es zum Zerwürfnis mit Herrn Klaus Christof. Dieser forderte von da an die Kündigung der Museumsleitung.

In dieser Zeit blieben immer mehr ehrenamtliche Mitarbeiter weg, da sie mit dem desolaten Zustand des Museums zunehmend überfordert waren. Das führte wiederum dazu, dass nun auch immer mehr Besucher und Gruppen am Wochenende vor verschlossenen Türen standen, denn der Aufsichtsbereich konnte nicht mehr besetzt werden. Darüber häuften sich zunehmend die Beschwerden in der Öffentlichkeit.

Am 12.07.2018 sahen die letzten verbliebenen Ehrenamtlichen keinen anderen Ausweg mehr als die Gründung eines neuen Museumsfördervereins, der es sich zum Ziel setzte, die prekäre Situation des Museums durch eine verstärkte Kommunikation des Hauses in der Öffentlichkeit zu unterstützen. Leider kam es dann nicht zu der erwarteten Hilfestellung von Seiten der Stadt Kitzingen, sondern im Gegenteil zu jener unseligen Stadtratssitzung im Juli 2018, in der die Schließung des Museums „bis auf Weiteres“ besiegelt wurde.

Beachtet man die Größe und den Personalbestand des Städtischen Museums Kitzingen, so handelt es sich mit maximal 650 qm Ausstellungsfläche eigentlich um ein kleines Museum. Mit durchschnittlich etwa 5000 Besuchern (vor 2017), drei bis fünf Ausstellungen und vier fest etablierten Arbeitsgruppen und mehr als 70 museumspädagogischen Veranstaltungen im Jahr braucht dieses Museum aber den Vergleich mit anderen Stadtmuseen ähnlicher Kategorie nicht zu scheuen.

Wir als Förderverein haben das Museum konstant als Ehrenamtliche als Aufsichten, aber auch als Projektmitarbeiter, Ausstellungskonzipienten und als Führungspersonal oder Arbeitsgruppenleiter unterstützt. Zudem haben wir von der Mitarbeit an Ausstellungsinstallationen, Objektmontagen und Szenographien bis hin zum Anschrauben von Türklinken auch wertvolle technische Hilfestellungen geleistet.

Daher sind wir der Meinung, dass wir es nicht verdient haben, dass man uns nun dieses Museum vor der Nase zuschließt und das Museum unumkehrbar abwickelt!